Anlässlich des Weltbienentags am 20. Mai veranstaltete der Liechtensteiner Imkerverein am vergangenen Dienstagabend einen öffentlichen Vortrag im Zuschg in Schaanwald. Im Mittelpunkt des gut besuchten Abends stand die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), eine invasive Art, die zunehmend zur Bedrohung für die heimische Insektenwelt wird. Als Referent konnte Fabian Trüb vom Bienengesundheitsdienst der Schweizerischen Bienenorganisation Bienen Schweiz gewonnen werden. Er informierte anschaulich über die Verbreitung dieser eingeschleppten Art in der Schweiz und in Liechtenstein sowie über deren potenzielle Auswirkungen auf die heimischen Ökosysteme.
Die Asiatische Hornisse stellt eine ernstzunehmende Gefahr für Bienen dar, da sie gezielt Honigbienen jagt und damit ganze Völker schwächen oder sogar vernichten kann. Trüb erläuterte neben den biologischen Merkmalen und Unterschieden zur einheimischen Hornisse auch die ökologischen Konsequenzen einer weiteren Ausbreitung dieser Art. Neben Honigbienen sind nämlich auch andere Insekten und die bereits rückläufigen Wildbienenpopulation stark durch das Neozoon gefährdet.
Der Vortrag beinhaltete nicht nur fundiertes Hintergrundwissen über Herkunft und Lebensweise der Asiatischen Hornisse, sondern auch praxisnahe Hinweise zur Erkennung und zum Umgang mit dieser neuen Art. Trüb erklärte, wie Imkerinnen und Imker durch gezielte Beobachtungen die Hornisse identifizieren und ihre Primär- oder Sekundärnester ausfindig machen können. Besonders betonte er die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung und Meldung an die zuständigen Behörden über die Webseite www.asiatischehornisse.ch. Von teilweise im Internet angepriesenen Hornissen-Fallen riet er hingegen ab. Diese seien meist nur wenig effektiv und richteten vergleichsweise erhebliche mehr Schaden bei anderen Insektenpopulationen an, als das sie zur flächendeckenden Bekämpfung der Vespa velutina etwas beitragen könnten.
Im Anschluss an den Vortrag nutzten viele Anwesende die Gelegenheit zum Stellen von Fragen. Dabei wurde deutlich, wie hoch das Interesse und der Informationsbedarf in der liechtensteinischen Imkerschaft ist, um sich auf die neue Bedrohung vorzubereiten. Die Veranstaltung unterstrich eindrücklich, dass Aufklärung und rechtzeitiges Handeln im Umgang mit invasiven Arten von zentraler Bedeutung ist.
Im Anschluss an den Vortrag bedankte sich Imkervereinspräsident Günther Kranz herzlich bei allen Besucherinnen und Besuchern für das grosse Interesse, bei der Ortsgruppe Mauren-Schaanwald für die gelungene Organisation sowie bei Referent Fabian Trüb für den informativen und engagierten Vortrag.