Vielerorts haben die Bienen während der Waldtracht ausgiebig Melezitose eingetragen. Bei Völkern, die ausschliesslich über Melezitose-Vorräte verfügen, ist mit hohen Winterverlusten zu rechnen (ZBF-Publikation zu Zementhonig). Umso wichtiger ist es in Regionen mit Melezitose-Einträgen, die Vorräte der Völker jetzt darauf zu prüfen. Futterwaben mit mehrheitlich kristallisierten Vorräten sind vor dem weiteren Auffüttern durch ausgebaute Leerwaben zu ersetzen. Darin lagern die Bienen das zwischen der ersten und zweiten Sommerbehandlung (niemals während der Behandlung) verabreichte Flüssigfutter ein.
Ein Volk benötigt zum Überwintern Futtervorräte von ca. 20 kg. Dies entspricht ungefähr 5 vollständig gefüllten Dadant-Brutwaben respektive 7 Schweizerkasten-Brutwaben. Die durch Fütterung zu ergänzende Menge wird im Vergleich zu den bereits vorhandenen Vorräten ermittelt, entweder durch Schätzung der mit Futter bedeckten Wabenflächen oder durch Bestimmung des Futtergewichts. Fehlen beispielsweise 10 kg Wintervorräte, entspricht dies einer Verabreichung folgender Flüssigkeitsmengen: Zuckerwasser 3:2 (ca. 14 l), Invert-Futtersirup bei 72% Trockensubstanz (12 l).
Ein übermässiges Auffüttern ist zu vermeiden, damit im Spätsommer noch genügend Winterbienen produziert werden können und das Volk im Winter auf futterfreien Bereichen eine Traube bilden kann.
Die Fütterung in flüssiger Form (Zuckerwasser oder Sirup) sollte vorzugsweise am Abend erfolgen, damit die Bienen das Futter über Nacht eintragen können. Die Futterzargen müssen dicht und für Bienen von ausserhalb der Beute nicht zugänglich sein. Verschüttetes Futter ist sofort wegzuwaschen. Diese Vorsichtsmassnahmen helfen Räuberei zu vermeiden.